"Der Herr hatte anderes im Sinn."

„Das Wichtigste im Leben waren für mich Arbeit und Vergnügen. Diese Nächte dauerten sehr lange und Alkohol wurde oft nicht wenig konsumiert. Nach dem Bundesheer war ich zunehmend geprägt von negativen Gedanken und ich verlor den Lebenssinn immer mehr. Als ich eines Abends nicht mehr ein und aus wusste, schrie ich zu Jesus: ‚Herr, mach mit mir, was du willst, aber hilf mir!'


Nach einer Lebensbeichte bei Exerzitien beschloß ich, mich sozial zu engagieren und ein Volontariat in einem Entwicklungsland zu machen. Aber der Herr hatte anderes im Sinn. Am  Barmherzigkeitsfest traf ich meine Cousine, die erst kurz davor bei den ‚Schwestern der Jüngersuche’ eingetreten war. Sie erzählte mir, dass man in ihrer Gemeinschaft ein ‚apostolisches Jahr’ machen kann. Bei der Pfingstwallfahrt nach Mariazell entschied ich mich dann, ein paar Monate im Jüngerzentrum mitzuleben.

 

Das Leben in Wien war für mich eine nicht leichte Umstellung,  aber die Liebe zum Herrn war größer. Zu tun gab es genug, was ich vorher nicht geglaubt hätte, und die Arbeit war sehr vielfältig. Am meisten hat mir das Straßensingen gefallen. Mit tiefer Dankbarkeit denke ich zurück, wie der Herr mich geführt hat und wie sorgsam er Menschen aus dem Staub erhebt, die ihn darum bitten.“  

                                                                                               Richard